Seit 10.000 Tagen ist Jess Haberer erster Vorsitzender der Stadtkapelle
Der zweite Vorsitzende Volker Hering, Reinhard Lögler, Orchestervorständin Sylvie End und Dirigent Axel Berger gratulieren Jess Haberer zu seinem 10.000-Tage-Jubiläum.
Jess Haberer feiert ein ganz besonderes und einmaliges Jubiläum: 10.000 Tage erster Vorsitzender der Stadtkapelle Offenburg, so lange wie keiner seiner Vorgänger.
Am 19. April 1994 wählten die Mitglieder der Stadtkapelle bei ihrer Generalversammlung Jess Haberer zu ihrem neuen ersten Vorsitzenden. Er wurde damit Nachfolger von Dieter Knittel, der im Dezember 1993 zurücktrat, um sein Amt als Bürgermeister der Stadt Gernsbach anzutreten. „Wir hatten damals keinen Plan B. Jess Haberer war unsere Wunschlösung.“, erinnert sich Reinhard Lögler, der damals für einige Monate kommissarisch die Aufgaben des ersten Vorsitzenden übernommen hatte.
Jess Haberer war für die Stadtkapelle kein völliges Neuland, führte er doch seit 1988 als Moderator durch das Programm beim Jahreskonzert in der Stadthalle. Das war damals für Haberer „eine völlig neue Erfahrungsebene, denn ich war eher in der Rockmusik zu Hause und hatte zur Blasmusik eigentlich kaum einen Bezug. Doch das änderte sich schnell und ich habe immer mehr ich Spaß an der Stadtkapelle gefunden.“
„Meine Ziele waren von Anfang an die Zukunftsfähigkeit durch langfristige Projekte zu sichern und dadurch auch das Vereinsleben weiterzuentwickeln.“, beschreibt Haberer den Beginn seiner Arbeit. Und eines dieser Projekte wurde bereits ein Jahr später mit der Produktion einer professionellen CD in den Bauerstudios in Ludwigsburg umgesetzt. Es sollten noch sieben weitere folgen. Ein großer Glücksfall sei es gewesen, dass er auf einen Dirigenten Thomas Berger traf, der die gleichen Ideen und Ziele hatte. So kam Berger auch recht bald auf ihn zu, ob er nicht mal ein Gesangsstück, wie „My Way“, gemeinsam mit der Stadtkapelle aufführen wolle.
Die Stadtkapelle entwickelte sich in diesen Jahren rasant. Das Gala-Konzert in der Oberrheinhalle erhielt immer mehr Zuspruch. Die Beziehungen zu den Partnerstädten wurden intensiviert. An der Georg-Monsch-Schule entstand eine Bläserklasse und die Konzertreisen nach Namibia und Chile wurden zu unvergesslichen Erlebnissen.
Im Jahr 2005 kam dann der große Schock. Stadtmusikdirektor Thomas Berger verstarb während einer Konzertreise in Pietra Ligure. „Wir wurden von einer auf die andere Sekunde mit einer unvorstellbaren Situation konfrontiert und brauchten sehr, sehr lange, bis wir uns davon erholt hatten.“, erinnert sich Jess Haberer an diese zehrende Zeit.
Gemeinsam mit dem neuen Dirigenten Axel Berger sei es gelungen, die Stadtkapelle wieder „in die Spur“ zu bringen und sich neuen Projekten zu widmen, wie dem Bau des ersten eigenen Proberaums in Jahr 2012 oder aktuell des Lagerraumes. Beides war und ist für die Stadtkapelle eine große finanzielle Herausforderung. „Die Finanzierung solcher Bauvorhaben gehört zu meinen schwierigsten Aufgaben als ersten Vorsitzender! Ich bin aber sehr glücklich, dass wir beide Gebäude realisieren konnten, auch wenn ich mit der Finanzierung des Lagers noch nicht fertig bin.“
Auch nach 10.000 Tagen im Amt hat Jess Haberer für die nächsten Jahre noch viele Ideen für die Stadtkapelle im Kopf. Aber jetzt hofft er erstmal, dass der Gala-Abend am 4. Dezember in der Oberrheinhalle stattfinden kann. „Wir sind mitten in den Vorbereitungen. Mit den Musicalstars Maryanne Kelly und Raymond Sepe und den Prinzbach Highlanders sind unsere Gäste auch schon gebucht!“ Ein weiters Ziel ist aber auch die Produktion einer neuen CD.
Offenburger Tageblatt vom 7. September 2021